QUIT - Das Märchen von der Goldenen Quitte
Klanginstallation am Quittenbaum im Alten Botanischen Garten Marburg
Seit dem 6.Juli 2024 steht die Klanginstallation QUIT vor dem Quittenbaum im Alten Botanischen Garten der Universitätsstadt Marburg/Lahn. Das Ensemble aus Skulptur und Bank lädt die Besucher*innen bis Ende Oktober ein, das Märchen von der Goldenen Quitte zu hören, das über einen QR-Code erreichbar ist. Die Skulptur besteht aus einem Eichenholz-Stamm mit einem Metall-Objekt, das eine Mischform aus Quitte und Träne darstellt. Davor steht eine gedrechselte Holzbank mit den Farben der Trans-Flagge. Das Märchen dauert 20 Minuten. Im Mittelpunkt stehen der Quittenbaum und ein Mensch, der ihn pflegt, beide in einer symbiotischen Verbindung. Im Verlauf der Erzählung verwandeln sich Mensch und Baum von stillen, traurigen und unterentwickelten Kreaturen in glückliche Lebewesen, die zu voller Blüte kommen und Früchte bringen. Es geht um geschlechtliche Identität, Respekt und Achtsamkeit gegenüber Menschen, die sich nicht eindeutig im binären Geschlechtersystem verorten wollen oder können. Angriffe auf sie nehmen in letzter Zeit wieder deutlich zu. Mit dem Märchen soll auch die Aufmerksamkeit auf die Natur und den Baum als ein lebendiges Wesen gerichtet werden.
Die Goldene Quitte, Metallskulptur von Miss Tobi Möhring.
Die Metallskulptur mit QR-Code im Garten
Die gekochte Marmelade aus dem Fallobst des Baumes.
Die Einrichtung des Projekts erfolgte in zwei Teilen: Am 14.Juni 2024 fand eine Klangperformance am Quittenbaum statt, in der die Musikerin und Filmsound-Designerin Cassis B über Biodaten-Sonifikation an vier verschiedenen Stellen Klänge vom Quittenbaum generierte und in der Performance abmischte. In enger Absprache mit ihr nahm sie die vier Tonspuren getrennt auf, so dass ich die Klänge mit vier sehr unterschiedlichen Stimmungen in der nachfolgenden stereofonen Produktion des Märchens verwenden und dramaturgisch einsetzen konnte. Am 6.Juli 2024 wurde die Installation öffentlich vorgestellt. Dabei konnten die Besucher*innen das Märchen über einen Lautsprecher hören. Es kann fortan mit einem Smartphone angehört werden, am besten über Ear-Plugs.
Zu beiden Ereignissen wurde über Social-Media und mit Flyern und Postkarten vor Ort eingeladen. Dabei wurde vor allem auch auf Laufpublikum gesetzt. So kamen neben den am Projekt Beteiligten immer wieder Besucher*innen des Gartens vorbei.
Während der Klangperformance wurde Quittenmarmelade mit Brot gereicht, was besonders gut ankam. Die Quittenmarmelade wurde von esskultur Berlin (Birgitt Claus) aus den Früchten des Quittenbaums hergestellt. Auch sie war anwesend. So gab es einen Hör- und Essgenuss.
Das künstlerische Konzept sieht vor, dass das Märchen zunächst nur vor Ort angehört werden kann, also mit Blick auf den Quittenbaum. Das Zielpublikum sind die Besucher*innen des Gartens, Studierende und Menschen, die in Marburg und Umgebung leben, sowie Tourist*innen.
Die Klangaufnahme des Baumes von Birgit Staudt
QR-Code beim Baum.
QUIT - Das Märchen von der Goldenen Quitte wurde gefördert von der Stadt Marburg
